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Oberbergische Gesellschaft CJZ e.V.

Oberbergische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V.
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Köln: letzte Zwischenstation vor der Vernichtung. Auf den Spuren jüdischer Oberberger

Vortrag von Birte Klarzyk, wiss. Mitarbeiterin für jüdische Geschichte
des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln

08. Oktober 2019

Halle 32, Raum L&C - 19.30 Uhr,
Steinmülleralle 10, Gummersbach


Für viele jüdische Oberbergerinnen und Oberberger war Köln die letzte Station, bevor sie in die Ghettos und Vernichtungslager in den von Deutschland besetzten Ländern in Osteuropa deportiert wurden. Einige von ihnen zogen bereits während der 1930er Jahre hier hin in der Hoffnung, dass ihnen die Anonymität der Großstadt einen besseren Schutz vor Anfeindungen und Verfolgungen gewähren würde oder dass es ihnen von dort leichter möglich wäre, ihre Flucht in ein anderes Land zu organisieren. Andere wurden Anfang der 1940er Jahre von den Behörden gezwungen, ihre Heimatorte im Oberbergischen zu verlassen und nach Köln zu ziehen. In den meisten Fällen blieben diesen Menschen in Köln nur noch wenige Wochen oder Monate bis zu ihrer Deportation.

Der Vortrag wird anhand ausgewählter Biographien die Lebensbedingungen der zugewanderten Oberbergerinnen und Oberberger in Köln aufzeigen und dabei einen besonderen Fokus auf die Wohnsituation der jüdischen Bevölkerung unter der räumlichen Segregation ab 1941 legen. Wie alle jüdischen Einwohnerinnen und Einwohner mussten auch die Neuankömmlinge aus dem Oberbergischen ab Mai 1941 in eines der so genannten "Ghettohäuser" ziehen, mit denen das NS-Regime die Ausgrenzung und Konzentration der jüdischen Bevölkerung im städtischen Raum weiter vorantrieb. Der Großteil der Bewohnerinnen und Bewohner, unter ihnen auch Oberberger, wurde schließlich zu einem erneuten Umzug in das Ende 1941 / Anfang 1942 errichtete Deportationslager in Köln-Müngersdorf am Rande der Stadt gezwungen. Die Mehrheit der im Lager Internierten lebte dort über Wochen und Monate unter schlechtesten Bedingungen, die im Vortrag detaillierter dargestellt werden. Denn neben der fehlenden Infrastruktur wirkte sich auch die konstante Überfüllung des Lagers gravierend auf die Lebensumstände aus. Für die meisten der Internierten war dies der letzte Wohnort in der Stadt vor ihrer Deportation.

Unsere Referentin, Frau Birte Klarzyk, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für jüdische Geschichte des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln und promoviert über die räumliche Segregation der jüdischen Bevölkerung in Köln und Umgebung zwischen 1938 und 1944. Wir freuen uns sehr, dass sie sich zu diesem Vortrag bereit erklärt hat. Kundigere Auskünfte kann wohl niemand zu diesem Thema geben.