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Oberbergische Gesellschaft CJZ e.V.

Oberbergische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V.
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Jiddisch und der jüdische Witz – Abenteuer einer Sprache

Vortrag von Priv.-Doz. Dr. L. Joseph Heid

06. Mai 2019

 

 


 


Die jiddische Sprache hat ihren Ursprung im Mittelalter. Ihre Strukturen beruhen - historisch gesehen - auf mittel- u. oberdeutschen Dialekten, der Wörterbestand setzt sich aus - mehrheitlich - deutschen, hebräisch-aramäischen, romanischen, slawischen und Elementen der „Gaunersprache“ zusammen. Jiddisch ist - verkürzt gesprochen - das Mittelhochdeutsch - das die Juden in Deutschland mit ins Ghetto hinein- und dann - als die Ghettomauern Jahrhunderte später fielen - wieder mit hinausgenommen haben. Seit dem späten 19. Jahrhundert gelangte das Jiddisch an seinen Ursprungsort – Deutschland - zurück und sah sich zunehmender Aversion ausgesetzt nicht nur durch Nichtjuden, sondern der alteingesessenen deutschen Juden. Das Jiddisch ist eine Kultursprache, der sich Schriftsteller bedient haben, die mit ihr Weltliteratur schufen. Der jüdische Witz ist ohne das Jiddisch gar nicht denkbar und versteht sich aus dem Wunsch, die alltäglichen Bedrückungen zu kompensieren. 

Priv.-Doz. Dr. L. Joseph Heid, Historiker, Literaturwissenschaftler, Publizist, Promotion 1982 (Universität Duisburg), Habilitation 1993 (Universität Potsdam), Venia legendi für Neuere Geschichte. Zahlreiche Publikation zur deutsch-jüdischen Beziehungs- u. Literaturgeschichte, Sozialgeschichte (Arbeiterbewegung) und zum Ostjudentum, u.a.: Deutsch-Jüdische Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert (1992); Maloche – nicht Mildtätigkeit. Ostjüdische Arbeiter in Deutschland 1914-1923 (1995); Der ewige Judenhass (2000); Oskar Cohn. Ein Sozialist und Zionist (2002); Eduard Bernstein-Edition (2004); Ostjuden im Ruhrgebiet (2011);  schreibt für u.a.: Süddeutsche Zeitung; DIE ZEIT; Die Welt; Der Freitag; Jüdische Allgemeine; Tachles (Zürich).